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Der Impfschutz Gegen Kinderkrankheiten wie Masern, Mumps, Röteln, Windpocken und Keuchhusten ist bis heute kein Kraut gewachsen. Oftmals werden diese Erkrankungen verharmlost, obwohl sie alle das Risiko schwerwiegender Folgen bergen wie z.B. Krampfanfällen, Gehirn- und Hirnhautentzündungen, Lungenentzündungen oder Taubheit. Die wohl wirksamste Krankheitsvorbeugung ist die Schutzimpfung. Sie ermöglicht dem Immunsystem, sich mit den Krankheitserregern auseinanderzusetzen und für die Zukunft dagegen zu wappnen. Diese durch das Impfen erzielte Immunität unterscheidet sich in keiner Weise von der "natürlichen", also durch die Krankheit selbst erworbene Immunität. Neben der individuellen Gesundheit durch Schutzimpfungen verhindert eine hohe Impfbeteiligung in der Bevölkerung außerdem das Entstehen von Epidemien. Die gefürchteten Pocken beispielsweise sind durch internationale Impfprogramme weltweit nahezu ausgerottet worden. Ziel der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist es, dies auch für andere Krankheiten zu erreichen. Kinderlähmung (Polio) und Masern stehen hier ganz oben auf der Liste. Impfungen sind in Deutschland freiwillig. Nur wer ausreichend über Schutzimpfungen informiert ist, kann eine richtige Entscheidung treffen. Der Impfkalender Der Impfkalender orientiert sich an den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) des Robert-Koch-Instituts Berlin (Stand: Januar 2000). Alle im Impfkalender genannten Schutzimpfungen sind freiwillig und kostenlos. Beratung und Schutzimpfungen führen Kinderärzte und Gesundheitsämter durch. Für alle Impfungen gibt es zwar einen frühestmöglichen Termin (entsprechend dem Impfkalender), aber für keine Impfung einen prinzipiell zu späten Zeitpunkt. - Geburt : Hepatitis B (Leberentzündung)
Nur Neugeborene, deren Mütter entweder das Hepatitis-Virus tragen (HBsAg positiv sind) oder deren aktuelle Blutuntersuchung unbekannt ist, müssen sofort nach der Geburt geimpft werden. Bei bekannter Ansteckungsgefahr durch die Mutter erhalten die Neugeborenen innerhalb der ersten 7 Lebenstage zusätzlich eine passive Impfung (Immunisierung mit Immunglobulinen). Die 2. und 3. Hepatitis B-Impfung dieser Kinder erfolgt im 1. und 6. Lebensmonat
- 3. Lebensmonat:
Diphterie, Tetanus, Keuchhusten (3er-Kombinationsimpfstoff) 1. von vier Impfungen
Poliomyelitis (Kinderlähmung) 1. von vier Impfungen
Hib (Haemophilus influenzae Typ b, verursacht verschiedene, schwere Infektionskrankheiten) 1. von vier Impfungen
Hepatitis B 1. von vier Impfungen
- 4. Lebensmonat
Diphterie, Tetanus, Keuchhusten (3er-Kombinationsimpfstoff) 2. Impfung
- 5. Lebensmonat
Diphterie, Tetanus, Keuchhusten (3er-Kombinationsimpfstoff) 3. Impfung
Poliomyelitis 2. Impfung
Hib 2. Impfung
Hepatitis B 2. Impfung
- 12. bis 15. Lebensmonat
Diphterie, Tetanus, Keuchhusten (3er-Kombinationsimpfstoff) 4. Impfung
Poliomyelitis 3. Impfung
Hib 3. Impfung
Hepatitis B 3. Impfung
Masern, Mumps, Röteln (MMR, 3er- Kombinationsimpfstoff) 1. von zwei Impfungen Die MMR-Impfung kann bei "Krippenkindern" auch ab dem 9. Lebensmonat erfolgen, dann sollte die 2. Impfung bereits im 2. Lebensjahr durchgeführt werden.
- 5. bis 6. Lebensjahr
Diphterie, Tetanus, Keuchhusten (3er-Kombinationsimpfstoff) Auffrisch-Impfung
Masern, Mumps, Röteln (MMR, 3er- Kombinationsimpfstoff) 2. Impfung
- 11. bis 18. Lebensjahr
Keuchhusten Auffrisch-Impfung
Poliomyelitis Auffrisch-Impfung
Diphterie, Tetanus (2er-Kombinationsimpfstoff) Auffrisch-Impfung
Hepatitis B (HB), Masern, Mumps, Röteln (MMR) Jeweils Grundimmunisierung für bisher nicht geimpfte Jugendliche oder Vervollständigung begonnener Impfserien. - für MMR zwei Impfungen - für HB drei Impfungen
- Erwachsene
Poliomyelitis Eine fehlende oder nicht dokumentierte Grundimmunisierung sollte nachgeholt, ine begonnene Impfserie vervollständigt werden. Bei dreimalig dokumentierter Impfung ist keine Auffrisch-Impfung erforderlich.
Tetanus
Diphterie Eine fehlende oder nicht dokumentierte Grundimmunisierung sollte nachgeholt, eine begonnene Impfserie vervollständigt werden. Auffrisch-Impfung alle 10 Jahre
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