Wenn von einem Geier die rede ist, dann schwant uns oft nicht Gutes. Geier sind rein äußerlich durch den großen Schnabel und dem langen Hals nicht jedermanns Sache und das sie mit Vorliebe Aas - also tote Tiere essen - macht sie nicht unbedingt sympatischer ...
Als Kind kannte ich nur die Geier aus Walt Disney´s Dschungelbuch. Immerhin ein wohlklingender Haufen hässlicher Vögel…
Schaut mal hier! Eure Eltern kennen das alte Dschungelbuch bestimmt noch:
Ja klar, Geier fressen Aas, also tote Tiere. Aber was ist noch besonders an ihnen?!
Beim letzten Spanienurlaub habe ich dann mehr erfahren und bin seit dem ziemlich beeindruckt.
Gesundheitspolizisten in der Natur
Auf Mallorca gibt es Mönchsgeier, die tote Tiere, wie z.B. Schafe oder Ziegen fressen. Und das ist auch gut so, denn So verhindern sie, dass sich Krankheiten durch herumliegende tote Tiere verbreiten.
Auch in anderen Regionen Spaniens gibt es Geier. Insgesamt leben in Spanien 80% aller Geier, die es in Europa noch gibt. In Deutschland hingegen sind sie fast ausgestorben. Das liegt auch daran, dass bei uns keine toten Tiere wie z.B. Kühe, Schweine oder Rehe liegen bleiben dürfen. Also gibt es für den Geier nichts zu fressen.
In Gegenden, wo nur wenige Menschen wohnen, ist das anders. Zusätzlich werden den Geiern an bestimmten Futterplätzen Schlachtabfälle angeboten. Auch wenn Geier mehrere Wochen hungern können, ist diese Fütterung durch die Menschen überlebenswichtig. Denn nach wie vor sind Geier vom Aussterben bedroht. Geier verunglücken oft in Hochspannungsleitungen oder kommen in Windräder hinein. Eine häufige Todesursache sind auch Giftköder, die gegen Füchse oder Wölfe ausgelegt werden. Wenn die Geier diese Tiere dann fressen, vergiften sie sich ebenfalls damit. Auch Medikamente, die Nutztieren gegeben werden, führen beim Geier zum Tod.
Geier werden geschützt
Mittlerweile gibt es allerdings schon einige Organisationen, die sich um den Schutz der Geier kümmern und das ist auch gut so:
Die Geier sind nämlich sehr nützlich und perfekt auf das Fressen von Kadavern (Aas) eingestellt.
So verhindern sie, wie bereits erwähnt, dass sich Krankheiten durch herumliegende tote Tiere verbreiten.
Durch ihre scharfen Augen sehen sie verendete (gestorbene) Tiere schon aus weiter Entfernung. Auch wenn diese Tiere krank waren, werden die Geier selber nicht krank. Ihre starke Magensäure tötet alle Bakterien, Viren oder Pilze ab. Mit ihrem großen und starken Schnabel können sie auch Knochen aufhacken. Der lange Hals dient dazu, auch an schwierige Stellen zu gelangen.
Die Geier sind somit eine Art Müllverarbeitung der Natur. Am Ende bleiben von den Kadavern nur noch ein paar Knochen oder kleine Fleischreste übrig, die von Käfern und anderen Insekten zersetzt werden.
Wenn ihr noch mehr über Geier erfahren wollt, schaut mal hier: www.geierineuropa.de