„Je nach Bundesland besitzen nur etwa 35 bis 60 Prozent der Sechs- bis Siebenjährigen ein kariesfreies Milchgebiss“ - Das ist das traurige Ergebnis einer Studie der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Jugendzahnpflege. „Bei den Milchzähnen ist das Putzen ja noch nicht so wichtig“, denken viele Eltern und drücken gerne mal ein Auge zu, wenn das Kind abends zu müde ist oder sie selber mal keine Lust zum Nachputzen haben. Doch das Milchzähne weniger Pflege bedürfen als die bleibenden, ist ein Irrtum, der fatale Folgen haben kann. Zahnärzte raten sogar, Babys vor dem Durchbruch der ersten Zähnchen auf die Zahnpflege vorzubereiten. Denn sind die Milchzähne erst von Karies angegriffen, können sich die Kariesbakterien schnell vermehren und die später durchbrechenden bleibenden Zähne gefährden. Milchzähne sind auch Platzhalter für die nachwachsenden Zähne. Ein vorzeitiger Verlust führt zu mangelnder Funktion des Kauorgans und kann die Gebissentwicklung der Kinder erheblich beeinträchtigen. Da Milchzähne einen weichen und noch nicht ausgereiften Zahnschmelz haben, sind sie äußerst kariesanfällig und sollten von Anfang an gut gepflegt werden. Zahnpflege vom Baby bis zum Schulkind Wenn Eltern regelmäßig mit dem Finger über die zahnlosen Kieferkämme des Kindes streichen, dann wird es später weniger Probleme mit der ersten Zahnreinigung geben. Sobald der erste Zahn da ist, heißt es, einmal am Tag putzen. Mit einem Wattebauch oder einer samtweichen Kinderzahnbürste und etwas Zahnpasta speziell für Milchzähne könnt ihr die Zähnchen belagfrei halten. Ab einem Alter von ca. zwei Jahren sollten die Milchzähne zweimal am Tag mit einer weichen Kinderzahnbürste behutsam geputzt werden. Dabei ist die Technik erstmal nicht relevant. Es geht vielmehr darum, die Kinder spielerisch ans Zähneputzen zu gewöhnen, denn Zahnpflege ist ein wichtiger Teil der täglichen Körperpflege, die frühzeitig in den Alltag integriert werden sollte. Im Alter von ca. drei Jahren können die Kinder selbst mit dem Zähne putzen beginnen. Anfangs ist dabei nicht die Gründlichkeit oder die Technik entscheidend, sondern vielmehr, dass das Kind versteht, warum es die Zähne putzt und dass die Zahnpflege zur intuitiv zum Alltag dazu gehört. In dieser Zeit solltet ihr aber ein genaues Auge darauf werfen und bis zum sechsten Lebensjahr ruhig noch einmal nachputzen und auch darüber hinaus das Putzergebnis kontrollieren. Es wird nicht immer leicht sein, Kinder zum Zähneputzen zu motivieren. Ein paar Motivationstricks bekomm ihr hier >> Die richtige Ernährung von Anfang an
Die Ernährung spielt eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, Karies und Baktus vorzubeugen. Denn spätestens nach dem Abstillen geben Eltern ihren Kindern gerne mal Fruchtsäfte, gesüßte Tees oder andere zuckerhaltigen Nahrungsmittel. Daher ist es wichtig, von Anfang an gewisse Regeln zu beachten. Dazu gehört, dass nach der abendlichen Zahnpflege keine gesüßten Lebensmittel mehr aufgenommen werden sollten. Hat das Kind Durst, so bekommt es Wasser zu trinken. Kinder naschen gerne. Ihnen eine kleine Nascheinheit am Tag zu verwähren, wäre nicht klug, zumal sich dadurch eine richtige Gier nach Süßem entwickeln kann. Daher solltet ihr getreu der Devise: „Süßes ja –aber in Maßen“ verfahren. Und die Kinder sollten sich von klein auf an daran gewöhnen, sich direkt nach einer „süßen Mahlzeit“ die Zähne zu putzen. Mehr Infos zum Thema „Gesunde Ernährung“ findet ihr hier >> Regelmäßige Zahnarztbesuche Bereits mit drei Jahren könnt ihr mit eurem Kind eine Zahnarztpraxis aufsuchen. Auch hier gilt: Je früher, desto besser und die Kinder frühzeitig daran zu gewöhnen. In vielen Kindergärten und Schulen werden die Kinder aber auch schon einmal im Jahr zahnärztlich untersucht, was allerdings den Besuch beim Zahnarzt nicht ersetzt, Ab einem gewissen Alter – spätestens mit Durchbruch der bleibenden Zähne - sollten die Kinder dann einmal im halben Jahr zur Kontrolle. Auch die Prophylaxe sollte bei Kindern alle halbe Jahr durchgeführt werden. Hier werden die Zähne professionell gereinigt und die Kinder werden immer wieder daran erinnert, wie wichtig eine gute Zahnpflege ist und es gibt praktische Tipps und Tricks. Die Prophylaxebehandlung bei Kindern ist kostenlos. Kauflächenversiegelung Die Kauflächen der großen dauerhaften Backenzähne, die ab dem 6. Lebensjahr durchbrechen, sind mit tiefen Rillen und Höckern versetzt. Hier ist eine besonders gründliche Reinigung nötig. Einen wirksamen Schutz gegen Karies bietet die Kauflächen- oder Fissurenversiegelung. Der Zahnarzt trägt hierbei eine weiße oder durchsichtige Kunststoffschicht auf die gereinigten und leicht angeätzten Kauflächen auf. Der Schutz hält acht bis zehn Jahre, ersetzt allerdings nicht das regelmäßige Zähneputzen. Weitere Informationen:
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