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Ida ist zwar noch jung, aber sie macht sich viele Gedanken, wenn sie oben vor ihrem Baumhaus sitzt. Gibt es irgendetwas hinter der Sonne, dem Mond und den Sternen? Bisher hat sie eine Antwort darauf noch nicht gefunden. In einer dunklen Nacht schaukelt ihr Häuschen hin und her. Ein riesengroßer fliegender Wal ist Schuld daran. Er möchte sie mitnehmen auf eine Reise hinter die Sterne. Das lässt Ida sich nicht zweimal sagen. Ruckzuck klettert sie an dem gewaltigen Tier hoch und schon fliegen die beiden los. Die Reise dauert ganz schön lange. So unterhalten sich die beiden über das, was sie bewegt. Plötzlich entdecken sie einen merkwürdigen Ort, an dem alles verdreht und verkehrt herum ist. Doch was ist schon normal, auf die Sichtweise kommt es an. Diesen Gedanken nehmen sie für sich mit. Wenig später stellen sie anhand einer Pusteblume fest, dass diese wegfliegt, um zu wachsen. Jeder wächst, das ist die neue Erfahrung. Nach einem gewaltigen Sturm hat Ida ein unheimliches Gefühl von einem Nichts. Und doch scheint da etwas zu sein. Ihr großer Freund verrät ihr, dass es manchmal keine Worte braucht, um sich nahe zu sein. Das gehört auch zu einer wahren Freundschaft, erkennt Ida. Ida ist die Suchende, der Wal zeigt ihr die Richtung, den Weg findet sie allein. Dieses ungewöhnliche Abenteuer mit Tiefgang ist spannend und aufregend. Das Buch ist ein philosophischer Annäherungsversuch für Kinder. Die Erkenntnisse, die hier gewonnen werden, bieten viel Gesprächsstoff. Vom gestaltnerischen Aspekt her ist das Buch ein absolutes Kunstwerk - mit Bildern, die Hand in Hand mit dem Text gehen. Für Erwachsene, die ausgefallene Kinderbücher sammeln, ist dieses Bilderbuch ein Genuss. Barbara Blasum
Autoren: Rebecca Gugger (1983) und Simon Röthlisberger (1984), geboren in der Schweiz, leben gemeinsam in Thun - nahe am Wald, am Berg und an der frischen Luft. Sie, eine freischaffende Illustratorin/Grafikerin, studierte an der Hochschule der Künste Bern und mag Luftsprünge im Wolkenmeer. Er, gelernter Grafiker, arbeitet heute als Art Director und hisst gerne die Segel. Hin und wieder gibt es die beiden auch im Kollektiv, wo gemeinsam Stift und Feder geschwungen werden. |
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