Nina ist tot, gestorben vor zehn Jahren, gegen Ende des bosnischen Kriegs. Sie wurde von einer Granate getroffen. Nun erinnert nur noch das unbeachtetes Mahnmahl und das Grab an das damals 12-jährige Mädchen. Doch ihre Vergangenheit ruht nicht. Elvis, ihr bester Freund, der zu Anfang des Kriegs mit seiner Mutter nach Deutschland geflohen ist, kehrt, mehr oder weniger durch Zufall nach zehn Jahren in seine ehemalige Heimat Sarajevo zurück. Er erinnert sich an seine Kindheit und an Nina. Als er ihr Mahnmal findet begibt er sich auf Spurensuche. Noch immer ergriffen von ihrem Schicksal besucht er Ninas Mutter, die ihm das alte Tagebuch des Mädchen gibt. Zehn Jahre alt und an ihn gerichtet. Sie begann mit den mal sorgfältigen, mal schnell hin gekritzelten Notizen, zwei Monate vor ihrem Tod. Als Elvis liest, wird ihm die verzweifelte Hoffnung auf Frieden, das erschreckende Leben im Krieg, aber auch die typische Verhaltensweise der 12- jährigen Nina und ihr größter Traum bewusst. Nina lebte am Abgrund, im Krieg und doch versuchte sie die missliche Situation in ihren Tagebüchern zu überspielen. Sie schreibt von ihrem Schwarm, von ihren Freundinnen und von ihrem bevorstehenden Tanzwettbewerb, doch treten immer wieder angsterfüllte Sätze auf, aber sie hörte nie auf zu hoffen. Der Duft des Lindenbaums ist eine mit authentische, mitreißende Geschichte eines Mädchens, das im Krieg einfach nur leben wollte. Peter Münch verfasste diese packende Geschichte und übernahm echte Fotoaufnahmen von Seiten aus Ninas Tagebuch. Angela Sandknop
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