Fletcher Moon wird wegen seiner geringen Körpergröße „Halbmond“ genannt. Und abgesehen von seinem Grips entspricht er nicht gerade dem Prototypen eines knallharten Helden. Es geht viel schief, und gerade das macht den Reiz der heiteren Geschichte um den kleinen Detektiv aus. Eines gleich vorweg, wer die Artemis Fowl Bücher des Erfolgsautors Eoin Colfer liebt, wird im ersten Moment etwas enttäuscht sein. Fletcher Moon ist ein ganz normaler Junge, dessen Fälle sich um geplünderte Pausenbrotdosen und kleine Diebstähle ranken. Und doch, der Einfallsreichtum und Humor der Geschichte zieht den Leser von der ersten Seite in seinen Bann. Findig ist er schon, der zwölfjährige Fletcher Moon. Gibt sich einfach als sein Vater aus und nimmt an einem Online-Lehrgang für Erwachsene teil. Seine mit Auszeichnung erworbene Detektivmarke ist sein ganzer Stolz, verschafft sie ihm doch einen gewissen Ruf auf dem Schulhof. Aber dann nimmt das Unheil seinen Lauf. Er wird beauftragt, einige Diebstähle aufzuklären. Die Täter stehen schon fest, die Mitglieder des Sharkey-Clans. Als auch noch seine Marke geklaut wird, stützt sich Fletcher in die Ermittlungen. Und steckt bald übel in Schwierigkeiten. Um seine eigene Haut zu retten, muss er seine Vorurteile überwinden und mit dem Feind kooperieren. Dem Autor gelingt der Spagat, einen lebensnahen Kinderkrimi zu schreiben, der trotz allem von der ersten bis zur letzten Seite fesselt. Die Geschichte strotzt voller witziger Einfälle und schafft es, auch ernste Themen wie Vorurteile heiter und locker herüberzubringen. (af)
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