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Bartolo ist äußerlich zwar ein Riese, aber in seinem Herzen regiert die Angst. Vor allem Ungewöhnlichen läuft er davon. Er hat nicht viel Freude im Leben. Vor allen Dingen macht ihn seine Angst sehr einsam. Wie schön wäre es, jemanden zu haben, mit dem man über alles sprechen könnte. Die kleine Maus ist da ganz anders. Sie ist zwar klein, hat aber den Mut und das Herz eines Löwen. Angst ist für sie ein Fremdwort! Für die anderen Tiere des Waldes ist das schon sehr ungewöhnlich, und sie meiden das Mäuschen. Wer weiß, vielleicht sind da Zauberkräfte im Spiel! Das kleine Nagetier ist sehr traurig, fühlt sich alleingelassen und beschließt, auszuwandern. Mausemärchen – Riesengeschichte, das sind zwei Geschichten über zwei einsame Wesen in je einem halben Bilderbuch. Sie gehören zusammen, wissen es zu Beginn nur noch nicht. Der Leser kann selbst entscheiden, ob er mit der Maus beginnt oder mit dem Riesen. Kinder finden schnell heraus, dass beide Protagonisten nicht so sind, wie sie eigentlich sein sollten. Vom Riesen wird Stärke erwartet und von der Maus eher Angst. Ihre Andersartigkeit macht sie so einsam. Hier wird deutlich, wie wichtig Freunde im Leben sind, und wie schön es ist, nicht allein zu sein. Manchmal kommt ein Freund, wenn man gar nicht damit rechnet. Diese Erfahrung ist ungeheuer wichtig. Das positive Ende in der Mitte des Buches vermittelt sowohl sehr viel Zuversicht als auch Mut. Bilderbücher, die wie dieses von der Gestaltung her schon ungewöhnlich sind, machen neugierig auf den Inhalt. Der Text bietet viel Gesprächsstoff und berührt das Herz. Das Buch hat sich zum Klassiker entwickelt, gehört sozusagen zur Grundausstattung jedes Kinderzimmers. Es ist in der Tat ein Meisterwerk von Annegert Fuchshuber! Barbara Blasum
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