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Rezension |
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Der nette böse Wolf ist genervt. Wenn seine Kinder ihn am Sonntag schon frühmorgens wecken, weil sie Hunger haben, reagiert er genauso grummelig wie alle Erwachsenen. Missmutig macht er sich auf durch die kalte Winternacht. Das appetitliche Kaninchen, das ihm als erstes über den Weg läuft, sammelt Beeren für die eigenen Kinder. Nein, er kann es nicht fressen. Die leckere Ziege sucht Holz, damit sie ein warmes Feuer für die Mutter anzünden kann. Wenn er die frisst, erfrieren beide. Das Rentier muss dem Weihnachtsmann helfen, weil die Kinder sonst ihre Geschenke nicht rechtzeitig bekommen. Leider alles keine potentiellen Braten. Er ist eben ein netter böser Wolf! Aber dann wird sein Gaumen durch einen wundervollen Duft gekitzelt. Der Bäcker im Dorf hat frisch gebacken. Nachdem der Bäcker die Flucht vor ihm ergriffen hat, bedient er sich großzügig und macht sich auf den Heimweg. Dort trifft er das Rentier, die Ziege und das Kaninchen. Sie alle bekommen etwas von seiner Beute ab. Natürlich ist noch genug übrig für die eigene Familie, die nur wissen will, ob er den Bäcker gefressen hat. “Natürlich!” “Ich bin schließlich der große böse Wolf, oder etwa nicht?” Es ist zu schön zu sehen, wie sehr der Wolf mit sich kämpft, sein Image zu wahren. Aber hinter seiner rauen Schale verbirgt sich ein ganz weicher Kern und überhaupt ist er ja auch Familienvater! Eine warmherzige Wintergeschichte wurde witzig und spritzig illustriert. Auf den Seiten gibt es viel zu entdecken. Das Mitgefühl anderen gegenüber steht im Vordergrund und ist für Kinder gut nachvollziehbar. Barbara Blasum |
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