 |
|
 |
 |
 |
Rezension |
 |
 |
Robert führt ein privilegiertes Leben mitten in Paris. Die Eltern sind wohlhabend und legen Wert auf gepflegte Umgangsformen. Seine Schwester Ines versäumt fast nie eine Gelegenheit, ihn zu blamieren. Großmutter Clara kämpft mit Gedächtnislücken, pokert nichtsdestotrotz aber sehr gut und gerne. Der kleine alte Hund Dede gehört auch zur Familie. Im Großen und Ganzen ist Robert zufrieden. Aber sein größter - und geheimer - Wunsch ist es, Ofelia kennenzulernen. Ihr Vater hat einen kleinen Gemüseladen. Sie hilft dort oft aus. Es gäbe also durchaus die Möglichkeit, ein paar Worte mit ihr zu wechseln. Leider leider fehlt Robert dazu der Mut. Er setzt große Hoffnungen auf sein neues Buch mit dem vielversprechenden Titel "Tausend Tipps für Feiglinge". Ob er darin wohl die richtige Hilfestellung findet? Natürlich darf niemand von seinem Plan erfahren, darum liest er immer heimlich auf seinem Privat-Klo. Auch in der Schule steht ihm seine Schüchternheit im Weg. Der Angeber Hugo macht sich gern lustig über ihn. Robert hat also einige Probleme in seinem Umfeld. Es wird wirklich Zeit, dass sich etwas ändert! In der Tat ergeben sich sehr bald schon Gelegenheiten, diese tollen Ratschläge in die Tat umzusetzen. Dabei hegt Robert manchmal Zweifel, ob die Methoden auch menschlich vertretbar sind. Unbedingt erwähnenswert ist der Umgang der Familie mit Oma Clara. Ihre Demenz wird als gegeben hingenommen, wenngleich gerade durch sie viel Situationskomik entsteht, aber niemand wird der Lächerlichkeit preisgegeben. Dieses Buch mit seiner großen Schrift und den spritzigen Zeichnungen kombiniert mit Roberts nachvollziehbaren Problemen ist gerade für Erstleser ein witziges Vergnügen. Immer wieder stellt sich die Frage, ob Robert es schafft, über sich hinauszuwachsen. Der Leser/Vorleser entwickelt sehr schnell große Sympathie für ihn und wird förmlich durch das Buch gezogen. Ganz nebenbei erfährt Robert, was wirklich wichtig ist im Leben. Er ist ein sympathischer kleiner Held, der an seinem Selbstbewusstsein arbeitet und auch über sich selbst lachen kann. Bemerkenswert! Barbara Blasum https://www.gerstenberg-verlag.de/index.php?id=detailansicht&url_ISBN=9783836956437 Band 2: Tausend Tipps für Bluffer ist auch schon erschienen. |
 |
 |
 |
 |
 |
|
 |
|
 |