Ein Schnüffler, ein Spielverderber, ein Schlappschwanz, ja, ein ganz krummer Hund war er, der Rainer, der sich immer hinterrücks anschlich und mitspielen wollte. Und außerdem erzählte man sich auch so einiges über seine Mutter. Nur "Dieda", die Erzählerin, sieht in Rainer mehr als nur einen Versager. Und als der Junge sie von ihrer Angst vor der Kellerkatze befreit und ihr sogar noch beibringt, wie man Spinnen zähmt, bahnt sich eine zarte Freundschaft zwischen den beiden an. Doch alle anderen mögen Rainer nicht und dann passiert auch noch das mit Michael Franke. Dieda stellt fest, dass es ganz schön schwer ist, die Freundin von so einem zu sein... Nach dem erfolgreichen und märchenhaften Debüt "Der Hund mit dem gelben Herzen", das 1998 für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert wurde, erzählt Jutta Richter nun die sehr diesseitige Geschichte aus einer Kindheit in den frühen sechziger Jahren. Damals war es üblich, dass die Kinder tagsüber nur zu Hause, wenn sie "Stubenarrest" hatten. Ansonsten traf man sich bei jedem Wetter draußen und den Eltern war eigentlich nur wichtig, was andere über sie dachten... "Dieda" ist die Bezeichnung der Erzählerin, solange Sie freundschaftliche Bande zum Außenseiter Rainer knüpft. Eine goßartige kleine Geschichte über Ausgrenzung, Freundschaft und Verrat, eine liebevolle detailgenaue Schilderunge einer frühen Kindheit, aus der nicht nur Kinder großen Gewinn ziehen. Jutta Richter ist für mich eine der herausragendsten Kinder- und Jugendbuchautorinnen unserer Zeit. |