 |
|
 |
 |
 |
Rezension |
 |
 |
Huch, das kleine Schaf fürchtet sich vor der Wölfin. Die lächelt es nur freundlich an, aber die spitzen Zähne machen Angst. Spätestens seit Rotkäppchen weiß auch jedes Tier, dass Wölfe Schafe fressen. Also nichts wie weg. Um etwas Dampf abzulassen und den Schrecken zu verarbeiten, muss dieses Ereignis gleich allen Tieren auf dem Bauernhof erzählt werden. Die Schweine bekommen zu hören, dass das Schäfchen von einem bösen Wolf angegriffen wurde, der es mit seinen großen, spitzen Zähnen beißen wollte. Das darf doch nicht wahr sein! Die Schweine machen daraus einen riesigen Wolf mit Zähnen wie Messer. So erzählen sie es jedenfalls der empörten Gans. Sie läuft sofort zum Esel, und nun wird aus der harmlosen Wölfin ein riesengroßer Wolf mit Zähnen wie Säbel. Er hätte ein Lamm im Nu verschlungen. Der Esel macht daraus bei der Ratte eine ganze Schafherde. Da bringen sich die Hühner erst mal in Sicherheit. In den weiterführenden Erzählungen wird der Wolf zum bösen Monster. Das kommt auch der Wölfin zu Ohren. Sie ahnt nicht, dass sie das Monster sein soll und flüchtet mit ihren Kindern. Was beim Kinderflüsterspiel „Stille Post“ so lustig daherkommt, wird hier bitterer Ernst. Die Geschichte hat einen tiefen Hintergrund, der mit Kindern besprochen werden sollte. Ein Gerücht kann auch Menschen das Leben schwer machen. Nichtsdestotrotz ist dies ein wundervolles Buch geworden. Dem Illustrator ist es hervorragend gelungen, den Text bildnerisch umzusetzen. Barbara Blasum
|
 |
 |
 |
 |
 |
|
 |
|
 |