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Rezension |
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Ist es Lüge oder Fantasie? In den Abenteuern von Hieronymus Carl Friedrich Freiherr von Münchhausen findet sich beides in überbordendem Maß. Der Leser/Zuhörer ist fasziniert und verblüfft zugleich. Wie ist das möglich? Kann jemand wirklich auf einer Kanonenkugel reiten bzw. auf einem halbierten Pferd? Aus den Jagdgeschichten spricht das Jägerlatein. Spektakulär ist auch die Geschichte, wie er sich selbst an seinem Zopf aus dem Sumpf herauszog. Die Reisen des Baron von Münchhausen sind legendär. Lügen heißt, bewusst und vorsätzlich die Unwahrheit zu sagen. Dieses Buch ist ein gutes Beispiel dafür. Kinder sollten die Aufschneidereien des Lügenbarons unbedingt kennenlernen. Er übertreibt und verdreht die Wirklichkeit, dass sich die Balken biegen. Lügen ist hier ein künstlerisches Mittel und geht schon in Richtung „Märchen“. Die künstlerischen Illustrationen von Lev Kaplan in der Nacherzählung von Sybil Gräfin Schönfeld sind eine einzige Wonne. Er hat den Lügen ein Gesicht gegeben, sie lebendig gemacht. Das Motto dieses Buches „Poetis mentiri licet“ (Es ist den Dichtern erlaubt, zu lügen) hat er sich selbst zu eigen gemacht und in seinen Bildern auch kleine Lügen und hintergründige Symbole versteckt. Somit ist es ihm gelungen, sich selbst im eigenen Kunstwerk zu verewigen. Erzähler und Illustrator liegen sozusagen auf der gleichen Wellenlänge. Für große und kleine Leser bzw. Zuhörer ist dieses Abenteuerbuch mit den berühmtesten Lügengeschichten der Welt ein einziges Vergnügen! Wundervoll! Barbara Blasum |
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