Von Mammuts, Säbelzahntigern und Dodos: Die Rede ist nicht von der Fortsetzung von „Ice Age“, sondern von einem Sachbuch über ausgestorbenen Tiere. Autorin Christiane Gunzi informiert junge Leser über die vielleicht weniger bekannten Spezies, die heutzutage nur noch in Naturkundemuseen zu bewundern sind und vor allem darüber, wie es überhaupt zu einem Aussterben eben dieser Tierarten kommen konnte. Liest man von ausgestorbenen Tieren, so denkt man unwillkürlich an eine Eiszeit. Dabei sind nicht nur drastische Klimaveränderungen dafür verantwortlich, dass vielen Arten ein in der heutigen Zeit nicht mehr existieren. In erster Linie ist es das Eingreifen des Menschen in die Natur, das Tieren ihren natürlichen Lebensraum nimmt. Übertriebener Fischfang oder Brandrodungen sorgen für eine stetige Dezimierung bestimmter Tierarten bis hin zur völligen Ausrottung. „Tessloffs erstes Buch der ausgestorbenen Tiere“ liefert nicht nur einen Überblick darüber, welche Ursachen für das Aussterben bestimmter Spezies verantwortlich sind, sondern erklärt auch ausführlich, welche Reptilien, Säuger oder Vögel einst die Welt bevölkerten. Neben alten Bekannten wie dem Mammut oder diversen Saurierarten begegnen dem Leser auf seiner Reise in die Vergangenheit auch weniger bekannte Gesellen wie die australischen Quaggas oder die Elefantenvögel aus Madagaskar. Wie gelangen Wissenschaftler aber überhaupt an ihre Erkenntnisse? Welche Geheimnisse bergen Fossilien, die bei Ausgrabungen entdeckt und untersucht werden? Auch auf diese Fragen bietet „Tessloffs erstes Buch der ausgestorbenen Tiere“ aufgeweckten Leseratten interessanten Antworten. Allerdings sind längst nicht alle ausgestorbenen Tierarten weit in der Vergangenheit zu suchen. So finden auch jene Spezies Beachtung, die bis zu Anfang des letzten Jahrhunderts noch durchaus in ihrer freien Wildbahn zu beobachten waren. Wer hätte gedacht, dass der tasmanische Wolf erst um1930 sein Ende fand? Ebenso erschreckend erscheint es da, dass der Orang-Utan oder der Tiger möglicherweise in ein paar Jahrzehnten nur noch in Zoos oder gar Museen zu bewundern sein könnten, da diese Arten mittlerweile auch vom Aussterben bedroht sind. Christiane Gunzi vermittelt dem Leser auf verständliche und ansprechende Art und Weise einen Überblick über diverse ausgestorbene Tierarten. Gleichzeitig erläutert sie auch die Ursachen eines tierischen Massensterbens oder der Ausrottung einzelner Gattungen. In Kooperation mit diversen Illustratoren ist so ein informatives Sachbuch entstanden, das dem jungen Leser nicht nur ein Stück der Vergangenheit greifbarer macht, sondern auch für die gegenwärtige Situation der bedrohten Tierwelt sensibilisiert. Empfehlenswert! (kae)
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